Der belgische Tenor Glenn Desmedt erwarb seinen Master Degree in Philosophie und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Brüssel. Anschließend studierte er klassischen Gesang am Maastrichter Konservatorium und perfektionierte sein Können bei Luba Stuceveskaja, Aga Winska und Nicolai Cok. Gleichzeitig spezialisierte er sich in zahlreichen Workshops und Meisterkursen auf das Musicalgenre, unter anderem in der legendären Musicalabteilung des Königlichen Balletts von Flandern unter Linda Lepomme: der Kompanie, die das Musikgenre nach Belgien brachte.
Er begann seine Karriere in den Niederlanden an der Opera Zuid, wo er mit renommierten Regisseuren wie Frank Van Laecke, Bruno Berger-Gorski und Lotte De Beer (die heutige Künstlerische Leiterin der Wiener Volksoper) zusammenarbeitete. In ihrer Version von Manon spielte er die Charakterrolle von Guillot de Mortfontaine. Mit Arturo Marelli realisierte er le nozze di Figaro im Schloss Rheinsberg (D), in der Doppeltpartie des Basilio/Curzio.
2012 gewann er den H. Strecker-Crossover-Wettbewerb in Baden bei Wien in den drei Disziplinen Operette, Musical und Wiener Lied. Anschließend sang er an der Bühne Baden Hauptrollen wie Sancho (Mann von La Mancha) und Alfred (Fledermaus) unter Robert Herzl bzw. Alexandra Liedtke. 2020 würde er endgültig nach Baden ziehen.
In den Jahren dazwischen sang er zahlreiche Rollen als Freiberufler im genre Operette, Musical und darüber hinaus, bei belgischen Produktionshäusern wie MusicHall, Lucreatief, Historialia, Judas&Dreams Productions, MinTh und seinem eigenen Produktionshaus Pateeke. Sein Repertoire umfasst – neben Ensemblearbeit – Giuseppe (The Gondoliers), Zsupan (Gräfin Maritza), Barinkay (Zigeunerbaron), John Styx (Orphée auf Enfers), Sou Chong (Land des Lächelns), Thénardier (Les Mis), Renfield (Dracula), Pirelli (Sweeney Todd), Duke of Mantua (Rubens), Quasimodo (Notre Dame de Paris) und Stride/Alternative Jekyll&Hyde…
Als Autor und Librettist wirkte er bei den Musicals „Zoo of Life“, „Rubens“ und „Mona“ jeweils mit dem Komponisten Sam Gevers mit. „Rubens“, eine Produktion für „Historalia“, erreichte 40.000 Zuschauer. Er spezialisierte sich auf die Übersetzung musikalischer Libretti ins Niederländische.
Als Produzent produzierte er unter anderem die belgische Erstaufführung von Stephen Sondheims „Sweeney Todd“, die von Presse und Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen wurde.
Seit 2021 ist Glenn Desmedt künstlerischer Leiter des TriArte-Theaters in Antwerpen, eine Position, die er teilweise von seinem Wohnort Wien aus ausübt. In dieser Position legte er den Grundstein für eine europaweite Partnerschaft mit mehreren Theatern in Deutschland, Österreich und Ungarn.